Umschlagsbrücke fahren
Beim Löschen beginnst du grundsätzlich am Heck des Schiffes und arbeitest dich bis zur Mitte vor. Dann machst du am Bug des Schiffes weiter und löschst die Ladung wieder bis zur Mitte. Diese Reihenfolge gilt es deshalb einzuhalten, weil das Schiff bei falscher Entladung durch die ungleiche Gewichtsverteilung beschädigt werden könnte. Grundsätzlich bist du während des Löschvorgangs mit dem Decksmann auf dem Schiff in Kontakt, der dir Anweisungen gibt und dir auch mitteilt, wann das Schiff leer bzw. voll ist. Für das Beladen des Schiffes gilt dieses Vorgehen natürlich ebenso, nur in umgekehrter Reihenfolge.
Je nach Art der Umschlagsbrücke stehen dir in der Kanzel verschiedene Monitore zur Verfügung. Auf diesen findest du verschiedene Informationen zu den Windverhältnissen, zum Gewicht der Last und zur jeweiligen Betriebsart. Je nach Güterart, kannst du zwischen verschiedenen Betriebsarten wählen, zum Beispiel Betriebsart „Stückgut“ oder „Massengut“. Störungen im Betriebsablauf erkennst du meistens an den roten Kontrollleuchten. Je nach Typ Umschlagsbrücke befinden sich in der Kanzel ein oder mehrere Joysticks, die du für das Steuern der Brücke nutzt. Die Kanzel selbst kann sich bei einigen Brückentypen auch bewegen, sodass die Sicht für dich als Fahrer besser wird.
Die Tätigkeit bringt eine hohe Verantwortung mit sich. Du bist dafür verantwortlich, dass die Ware unfallfrei umgeschlagen wird und trägst Verantwortung für die Menschen am Boden. Besonders vorsichtig musst du dann sein, wenn du mit der Last über den Köpfen deiner Kollegen fährst. Die Tätigkeit erfordert hohe Konzentration und Schwindelfreiheit. Aus diesem Grund bist du meistens nicht mehr als 3-4 Stunden in der Kanzel im Einsatz. In vielen Betrieben wirst du in einem Tandem mit einem weiteren Kollegen eingesetzt und verbringst die restlichen Stunden deiner Schicht als Einweiser.
Auch wenn du allein in der Kanzel der Umschlagsbrücke sitzt, ist der Umschlag Teamarbeit und du arbeitest immer mit anderen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Der Decksmann auf dem Schiff zeigt dir z. B. genau an, wo du welche Ware positionieren musst. Die Zusammenarbeit ist wichtig, weil du unter Umständen nicht alles siehst und daher auf Hilfe angewiesen bist. Die Decksmänner signalisieren dir auch, welche Güter du von welchem Platz des Schiffes umschlagen sollst, sodass das Schiff keine Schlagseite bekommt und andere Kollegen in der Luke wie Stauer oder Radladerfahrer nicht gefährdet werden.
Doch auch bei der Be- und Entladung von Zügen und Lkw wird dir von den Einweisern am Boden geholfen. Gegenseitiges Vertrauen ist an dieser Stelle wichtig. Unter Umständen wechselst du dich auch mit dem Einweiser ab.
Das Fahren einer Umschlagsbrücke ist wie so viele Tätigkeiten im Hafen kein Ausbildungsberuf, sondern kann nach entsprechenden Schulungen im Betrieb oder außerhalb übernommen werden. Klassische Schulungsinhalte sind physikalische Grundlagen, Informationen über die Technik der Brücke und über Lastaufnahme- und Anschlagmittel sowie berufsgenossenschaftliche Vorschriften. Hinzukommt natürlich auch ein praktischer Teil, in welchem du Einweisungen an den Geräten erhältst und das Bedienen der Brücke kennenlernst und übst.
Neben grundsätzlichen Kompetenzen, die du für die Hafenarbeit mitbringen solltest, sind bei dieser Tätigkeit vor allem Schwindelfreiheit und ein gutes Sehvermögen von dir gefragt. Hinzukommen Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und ein umsichtiges Handeln als wichtige Merkmale.
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Container Brücke Theorie:
Containerbrücke Praxis:
Als Fahrer einer Umschlagsbrücke bist du in der Regel schon eine Zeit lang im Hafen beschäftigt und hast bereits verschiedene Tätigkeiten ausgeübt. Dennoch eröffnen sich als Brückenfahrer weitere Chancen für dich, schließlich sind gut ausgebildete Mitarbeitende im Hafen mit entsprechender Berufserfahrung heiß begehrt. Vor allem Führungspositionen werden oft von Menschen besetzt, die den Hafen gut kennen. Du hast daher je nach Betrieb die Möglichkeit, zum Beispiel zum Vorarbeiter aufzusteigen.