Arbeit im Lager
Arbeit mit und an den Waren
Dies ist der operative Teil der Arbeit im Lager. Als Mitarbeiter im Lager bist du in der Regel dafür verantwortlich, die Ware ein- und auszulagern oder innerhalb eines Lagers umzuschichten. Je nach Betrieb und Warenart können darüber hinaus weitere Aufgaben auf dich zukommen. So können Waren umverpackt und kommissioniert werden. Manche Kunden verlangen auch eine bestimmte Art von Verpackungen. Hier findest du einen Überblick über die häufigsten Aufgaben:
- Wareneingang: Dokumentation.
- Be- und Entladung: Die Ware kann auf unterschiedlichen Wegen ins Lager kommen, zum Beispiel mit einem Container, Lkw oder auf einer Zugmaschine. Du bist dann für die Entladung zuständig bzw. für die Beladung, wenn die Ware das Lager wieder verlässt. Dabei nutzt du verschiedene Geräte wie Stapler oder Radlader.
- Warenkontrolle: Je nach Betrieb fallen im Lager auch Kontrolltätigkeiten an. So kommt es vor, dass du die Ware wiegen musst und gegebenenfalls Proben entnimmst wie etwa bei Kakaosäcken. Auch die Schädlingsbekämpfung kann zu deinen Aufgaben zählen.
- Umlagern/Umschichten: Ist die Ware einmal eingelagert, muss sie nicht immer an ihrem Platz bleiben. Wenn z. B. Platz im Lager benötigt wird, muss die Ware unter Umständen umgelagert werden. Dies geschieht bei Stückgut in der Regel mit Staplern, bei Massengut mit Radladern und Baggern.
- Ordnung: Als Mitarbeiter im Lager bist du auch für die Ordnung zuständig. Tätigkeiten wie das Fegen oder das ordnungsgemäße Abstellen der Geräte gehören deshalb ebenso zu deinen Aufgaben.
- Warenausgang: In diesem Arbeitsschritt hilfst du ggf. bei der Beladung des Transportmittels, Dokumentation und Ladungssicherung.
Aufgaben der Lagerleitung
Als Lagerleiter nimmst du in der Regel zwei Kernaufgaben wahr. Zum einen bist du hauptverantwortlich für das Lager und für alle Prozesse innerhalb des Lagers. Zum anderen bist du direkter Vorgesetzter eines Teams. Hier findest du eine grobe Auflistung deiner Aufgaben, die sich von Betrieb zu Betrieb unterscheiden können.
Leitungsaufgaben im Lager:
- Bevor die Ware überhaupt das Hafengelände erreicht hat und eingelagert wird, ist es deine Aufgabe, entsprechende Lagerplätze bereitzustellen und zu planen.
- Nicht alle Güter können aufgrund ihrer Beschaffenheit miteinander gelagert werden. Dies musst du bei der Lagerplanung ebenfalls berücksichtigen.
- Du behältst ständig den Überblick über die Waren im Lager. Inventuren führst du gemeinsam mit deinen Mitarbeitenden durch.
- Du weißt genau, wann die Ware das Lager wieder verlässt und stellst entsprechende Ressourcen dafür bereit.
- Du bist für die optimalen Lagerbedingungen verantwortlich und überprüfst diese regelmäßig. Dazu zählt z. B. die Temperatur im Lager.
- Du bist ständig in Kontakt mit der Verwaltung. Gemeinsam besprecht ihr die kommenden Aufträge. Du weißt daher frühzeitig, wann welche Waren eingelagert werden müssen und das Lager verlassen.
Führungsaufgaben:
- Du bist täglich für die Verteilung der Aufgaben und der notwendigen Geräte verantwortlich. In der Regel findet vor Schichtbeginn eine Teambesprechung statt, in der du die Mitarbeitenden über die anstehenden Aufgaben informierst.
- Du bist direkter Ansprechpartner der Beschäftigten im Lager und damit als Problemlöser gefragt.
- Du nimmst eine Kontrollfunktion ein und schaust den Beschäftigten über die Schulter. Bei Fragen und Problemen unterstützt du entsprechend.
Als Mitarbeiter im Lager bist du Teil eines Teams. Dein unmittelbarer Vorgesetzter ist der Lagerleiter. Bei größeren Lagern kann auch noch ein Vorarbeiter vorhanden sein. Ob du deine Aufgaben im Team oder allein ausführst, hängt in erster Linie von der Tätigkeit ab. Den Stapler wirst du immer allein fahren. Wenn du allerdings schwere Säcke noch per Hand aus einem Container herausholen musst, wirst du dies in der Regel mit deinen Kollegen als Team erledigen.
Als Lagerleiter bist du die Schnittstelle zwischen der Verwaltung und den Lagermitarbeitern. So gewährleistest du einen optimalen Ablauf im Lager. Du erhältst von der Verwaltung etwa Informationen über die Waren, die demnächst auf dem Hafengelände ankommen und gelagert werden müssen, woraufhin du mit der Planung der Lagerung beginnen kannst. Diese Informationen gibst du an die Lagermitarbeiter weiter und teilst sowohl die Mitarbeitenden als auch die Geräte entsprechend des Bedarfs ein.
Die Arbeit im Lager kann auch ohne formalen Berufsabschluss oder eine andere Qualifikation ausgeübt werden. Ein besonderer Schulabschluss wird ebenfalls nicht vorausgesetzt. Vielmehr wirst du als Lagermitarbeiter im Betrieb angelernt und geschult. Daher ist diese Tätigkeit ein idealer Einstieg in die Arbeit in der Logistik. Was du jedoch mitbringen solltest ist eine gewisse körperliche Belastbarkeit, handwerkliche Fähigkeiten können dir ebenfalls helfen.
Um Geräte wie Stapler, Radlader oder Bagger fahren zu dürfen, benötigst du entsprechende Scheine und Nachweise. Manchmal setzen Unternehmen schon bei Einstellung voraus, dass du z. B. einen Staplerschein besitzt. In den meisten Fällen kannst du dir die Fähigkeiten aber auch im Betrieb selbst durch entsprechende Schulungen aneignen.
Hier findest du das passende Kursangebot:
Grundlagen der Logistik:
Inventur:
Kommissionieren:
Verpackung:
Warenannahme:
Warenausgang:
Um Lagerleiter zu werden, gibt es viele verschiedene Wege. Zum einen könntest du mit jahrelanger Berufserfahrung und begleitenden Schulungen im Betrieb zum Lagerleiter aufsteigen. Aber auch immer mehr junge Menschen, die einen Berufsabschluss haben und eine hohe digitale Affinität vorweisen, kommen immer öfter frühzeitig in Führungspositionen. Durch deine Aufgabe als Führungskraft musst du über deine fachlichen Kenntnisse hinaus Soft Skills wie Konfliktmanagement oder das Führen von MA-Gesprächen mitbringen. Ein IHK-Abschluss zum „Meister“ ist, anders als in vielen Handwerksberufen, nicht vorgeschrieben. Es gibt aber Angebote von Kammern und Bildungsträgern zum „Logistikmeister“, die sicher hilfreich sind, um die Tätigkeit gut ausüben zu können. Zusätzlich bieten viele Unternehmen interne Schulungen an, um die notwendigen fachlichen Kompetenzen und Soft Skills zu erlernen.
Grundsätzlich entscheiden die Betriebe individuell, ob eine bestimmte Qualifikation notwendig ist.
Hier findest du das passende Kursangebot:
Logistikmeister:
Als Lagermitarbeiter stehen dir vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten offen. Möchtest du auch in Zukunft im Lager arbeiten und hast bisher noch keine berufliche Ausbildung abgeschlossen, könnte der Ausbildungsberuf „Fachkraft für Lagerlogistik“ für dich interessant sein. Hier lernst du den theoretischen Hintergrund und alles, was für die Lagerverwaltung notwendig ist. Der Beruf kann über eine normale Berufsausbildung erlernt werden oder berufsbegleitend, also parallel zur normalen Arbeit.
Meist ist dieser Berufsabschluss notwendig, um erste Koordinierungsaufgaben zu übernehmen. Mit entsprechender Berufserfahrung ist ein Aufstieg in operative Führungstätigkeiten bis zum Lagerleiter ebenfalls möglich.
Aber auch außerhalb des Lagers stehen dir im Hafen viele Türen offen. Da du in der Regel schon Geräte wie Stapler, Radlader oder Bagger gefahren bist, kannst du z. B. im nächsten Schritt durch entsprechende Weiterbildung das Bedienen größerer Geräte wie Reachstacker oder Kräne erlernen.
Als Lagerleiter bist du bereits in einer Führungsposition. Eine berufliche Entwicklung könnte dich z. B. in die Zentrale führen, in der du dann für die Abwicklung von Aufträgen zuständig bist.
Hier findest du weitere Kursangebote, die für deine berufliche Entwicklung interessant sein könnten:
Fachkraft für Lagerlogistik:
Logistikmeister:
Prüfungsvorbereitung Fachkraft für Lagerlogistik / Fachlagerist: