Container packen
Vorbereitungen:
Nachdem du den Packauftrag aus der Zentrale entweder auf Papier oder elektronisch erhalten hast, beginnst du mit den Vorbereitungen. Du holst die Waren zunächst von ihrem Lagerplatz ab oder lässt sie dir bringen und stellst sie an geeigneter Stelle zusammen. Hier machst du dir bereits Gedanken darüber, welche Waren zuerst in den Container gepackt werden sollen und gehst deinen Stauplan im Kopf durch. Bevor du die Ware in den Container lädst, überprüfst du den Container zunächst innen und außen auf Beschädigungen und Verschmutzungen. Diese beseitigst du dann entweder selbst oder meldest das Problem an die Zentrale. Außerdem vergleichst du die zulässige Nutzlast des Containers (CSC-Sicherheits-Zulassungsschild) mit dem Gewicht deiner Ladung und stellst sicher, dass die Containernummer auf dem Container mit der Nummer auf deinem Auftrag übereinstimmt. So vermeidest du, dass der Container falsch und zu schwer beladen wird.
Packen (Stauen):
Das Packen der Container findet heute nur noch selten per Hand statt. Stattdessen fährst du meist mit einem Stapler direkt in den Container und stellst die Waren an geeigneter Stelle ab. Du musst also unter Umständen beim Packen auch einen Stapler bedienen können. Dabei achtest du darauf, dass die Gabel angehoben ist, bevor du in den Container fährst, die Ware vorn auf der Gabel liegt und der Hubmast eingefahren ist. Die gepackte Ware wird anschließend abgehakt bzw. eingescannt. Beim Packen der Ware gibt es eine Vielzahl an Vorgaben, die du beachten musst:
- Der Container muss auf ebenem Grund stehen.
- Es wird dicht an dicht gepackt, die Waren dürfen sich nicht bewegen.
- Entstehende Staulücken müssen mit Ladungssicherungsmaterial gefüllt werden.
- Das Ladungsgewicht muss gleichmäßig verteilt sein.
- Bei Gütern mit unterschiedlichem Gewicht sollte der Ladungsschwerpunkt in der Mitte sein.
- Güter mit unterschiedlicher Beschaffenheit im Idealfall nicht direkt nebeneinander lagern (z. B. feuchte Ladung nicht neben feuchtigkeitsempfindlicher Ladung).
- Schwere Ladung darf nicht auf leichte Ladung gepackt werden (hier kann der Bau eines Zwischenbodens nützlich sein).
- Gefahrgut und Güter, die durch die Zollkontrolle müssen, sollten in der Nähe der Tür gestaut werden.
- Spezielle Vorgaben zur Verladung und Sicherung von Gefahrgut müssen beachtet und der IDMG-Code angewendet werden.
- Handhabungshinweise auf den Verpackungen gilt es zu berücksichtigen.
- Es dürfen nur Packmittel und Paletten aus Holz mit IPPC-Stempel genutzt werden.
Ladungssicherung:
Als Person, die für das Container packen verantwortlich ist, bist du in den meisten Fällen auch für die Ladungssicherung zuständig. Die Ladung wird dabei mit Hilfe verschiedener Materialien wie Gurten oder Ketten von dir gesichert und fest verzurrt. Im Idealfall ist die Ladung dabei auch im Container fixiert. Dafür gibt es im Container bestimmte Laschpunkte und Laschösen. Außerdem muss am Ende die Lücke zwischen der Tür und der Ware geschlossen werden. Dies passiert mit einer Ladungsfront bestehend aus Holzbalken. So wird sichergestellt, dass die Ware beim Öffnen der Tür nicht direkt hinausfällt.
Tätigkeiten nach dem Packen:
Zum Abschluss deiner Arbeit verriegelst du den Container und siegelst ihn. Notwendige Kennzeichnungen (z. B. Gefahrgut) bringst du ebenfalls an. Unter Umständen gehört auch die Erstellung von Dokumenten zu deinen Aufgaben, in denen du die Containernummer, die Siegelnummer und das Bruttogewicht eintragen musst.
Je nach Auftrag kann es sein, dass du einen oder mehrere Container im Team mit deinen Kolleginnen und Kollegen packst. In diesem Fall ist eine enge Abstimmung zwischen euch notwendig, damit der Container den Vorgaben entsprechend gepackt wird. In jedem Fall hast du Kontakt zu deinem Vorgesetzten bzw. zur Zentrale, von welchen du den Auftrag zum Packen erhältst und am Ende bestätigst, dass der Container von dir oder deinem Team ordnungsgemäß gepackt wurde. Und natürlich mit dem Lager, aus dem du die zu packenden Güter erhältst.
Sind der Container fertig gepackt und alle Papiere erstellt, kann er das Lager verlassen.
Container packen gehört zu den vielen Tätigkeiten im Hafenumschlag, für die du keine formalen Qualifikationen benötigst. Da du für die Tätigkeit jedoch meistens einen Stapler benötigst, solltest du entweder schon einen Staplerschein besitzen oder im Betrieb den Staplerschein erwerben. Kenntnisse im Bereich Ladungssicherung sind zwingend erforderlich und erleichtern dir deine Arbeit enorm. Hierfür gibt es verschiedene Kurse, die du besuchen kannst.
Auch das Packen selbst will gelernt sein. Einschlägige Seminare helfen dir, das theoretische wie praktische Rüstzeug zu erlangen.
Hier findest du das passende Kursangebot:
Ladungssicherung:
Ladungssicherung Refresher:
Gabelstapler bis 8t:
Das Auspacken von Containern gehört oftmals zu den Einstiegstätigkeiten im Hafen. Das Packen von Exportgütern erfordert hingegen weitreichende Fachkenntnisse. Wenn du andere Tätigkeiten ausüben möchtest, stehen dir viele Türen offen. Da du für die Arbeit in der Regel schon einen Stapler bedienen kannst und einen Staplerschein besitzt, könntest du beispielsweise in Zukunft auch weitere Geräte steuern wie z. B. einen Reachstacker, bis hin zum Kran und zur Umschlagsbrücke.
Auch eine berufliche Weiterbildung etwa zum Hafenfacharbeiter oder sogar zur Fachkraft für Hafenlogistik ist für dich möglich.
Hier findest du weitere Kursangebote, die für deine berufliche Entwicklung interessant sein könnten:
Reachstacker:
Kranfahrerausbildung Theorie & Praxis:
Containerbrücke Theorie:
Containerbrücke Praxis:
Fortbildung zum Hafenfacharbeiter: