Decksmann

Als Decksmann bist du der Erste, der die Ladung sieht und auf Schäden prüft. Zu den weiteren Aufgaben zählt das Einweisen der Kran- bzw. Brückenfahrer. Diese können ihren Arbeitsbereich häufig nicht vollständig einsehen, weshalb sie von dir eingewiesen werden müssen. Du bist also das verlängerte Auge deiner Kolleginnen und Kollegen. An dieser Stelle ist es besonders wichtig, dass ihr miteinander entweder über Funk oder mit Handzeichen kommuniziert, schließlich tragt ihr eine hohe Verantwortung für die Menschen in eurer Umgebung und für die Ware. Als Einweiser musst du für alle Beschäftigten eindeutig zu erkennen sein. Am besten dafür geeignet sind gut sichtbare, eindeutige Kleidungsstücke wie Jacken, Westen und Helme in Signalfarben. Beim Einweisen solltest du auf folgende Punkte besonders Acht geben:

  • Personen auf dem Schiff oder an Deck dürfen nicht durch Bewegungen der Last oder der Lastaufnahmeeinrichtung gefährdet werden.
  • Du überwachst das Anschlagen und gibst ein Zeichen an den Kran- oder Brückenfahrer, wenn das Anschlagen erfolgreich war.
  • Lasten, von denen eine Gefahr ausgeht, dürfen nicht transportiert werden.
  • Lasten, die nicht ordnungsgemäß angeschlagen sind, dürfen nicht transportiert werden.
  • Lasten, die im Schiff angeschlagen werden, dürfen erst nach Signal des Anschlägers gehoben werden.
  • Die Kommunikation per Funk muss jederzeit möglich sein.

Als Decksmann auf dem Schiff kommen weitere Aufgaben hinzu. Diese orientieren sich an § 51 der DGUV Vorschrift 36. Von Betrieb zu Betrieb können sich die Aufgaben in der Praxis unterscheiden. In der Regel gehören jedoch folgende Aufgaben dazu:

  • Mängel an der Schiffseinrichtung melden, wenn diese einen reibungslosen Ablauf gefährden.
  • Für ordnungsgemäße Abwicklung beim Löschen und Laden auf dem Schiff sorgen.
  • Den Stauplan mit abarbeiten und bei Abweichungen die entsprechenden Stellen informieren.
  • Beim Abdeckeln darauf achten, dass die Lukendeckelhalterungen gelöst sind.
  • Keine Gegenstände auf Ladungen zulassen.
  • Die Brückenfahrer beim Ab- und Andeckeln unterstützen.
  • Bei Containerbeschädigungen den Checker informieren.
  • Bei offenen Türen den Brückenfahrer informieren.
  • Bei Extremschäden an Containern diese auf dem Schiff lassen und den Vorgesetzten informieren.
  • Als Koordinator fungieren, wenn Lascher im Raum arbeiten.
  • Bei Gefahr durch herabfallende Gegenstände den Brückenbereich informieren.
  • Unter Umständen auch selbst Geräte wie Radlader auf dem Schiff bedienen.

Für Decksmänner besonders wichtig ist ein sicherer Standplatz. Ein Standplatz gilt als sicher, wenn:

  • der Platz außerhalb des Schwenkbereichs der Hebeeinrichtung liegt,
  • an dem Platz keine Absturzgefahr besteht,
  • der Decksmann ungehindert die Luke einsehen kann,
  • der Verkehrsbereich zwischen Lukensüll und Reling frei begehbar ist,
  • bei hohem Lukensüll ein erhöhter Standplatz bereitgestellt wird.

Als Decksmann nimmst du eine Schlüsselposition während des Güterumschlags ein. Dementsprechend arbeitest du auch mit vielen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Brücken- oder Kranfahrer werden von dir eingewiesen. Die Kommunikation damit erfolgt entweder über Funk oder, falls ihr Sichtkontakt habt, über Handzeichen. Als Aufsicht bist du zusätzlich für die Arbeitsgruppen verantwortlich, die auf dem Schiff zum Stauen, Laschen und Anschlagen eingeteilt sind und kommunizierst mit ihnen. Außerdem stehst du in Kontakt mit der Brückenaufsicht, die ähnliche Aufgaben wie du am Kai ausübt. Bei Problemen während des Umschlags, beispielsweise aufgrund von Schäden an einem Container oder an der Ware selbst, meldest du die Probleme je nach Betrieb an die Zentrale und/oder an deinen Vorgesetzten.

Für die Tätigkeit selbst brauchst du keine abgeschlossene Ausbildung. Meistens werden jedoch nur Beschäftigte eingesetzt, die bereits über ausreichende Erfahrungen und Kenntnisse in der Hafenarbeit verfügen. Du bist also in der Regel selbst schon einmal am Steuer einer Umschlagsbrücke oder eines Krans gewesen oder hast Aufgaben wie das Stauen ausgeübt. Eventuell übst du diese Tätigkeiten je nach Betrieb auch nach wie vor noch aus. Für die Tätigkeit solltest du außerdem ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten mitbringen und auch unter Stress einen kühlen Kopf bewahren, da du unter Umständen sehr schnell auf plötzlich auftauchende Probleme reagieren und Informationen weiterleiten musst.

Als Decksmann hast du in der Regel schon diverse Tätigkeiten im Hafen kennengelernt und selbst ausgeübt. Eine berufliche Entwicklung könnte das Erlangen einer Führungsposition auf der Fläche oder in der Zentrale sein. Denkbar wäre zum Beispiel eine Weiterentwicklung zum Vorarbeiter oder Schichtleiter.